Wichtiges zum Thema Laborwerte!
Die Fortschritte der Medizin der letzten Jahrzehnte spiegeln sich besonders auch im Bereich der Labormedizin wider: Es gibt mittlerweile eine Fülle von verschiedenen Laborbestimmungen.
Für Sie als Patient bedeuten Laborbestimmungen oft eine Unterstützung, denn es können damit Krankheiten erkannt oder besser überwacht werden. Viele Patienten fühlen sich jedoch leider überfordert von den ganzen Zahlen, Einheiten und Werten, die etwas über ihre Krankheit aussagen sollen.Ich will deshalb an dieser Stelle über wichtige und in der täglichen Praxis immer wieder auftauchende Werte informieren und Ihnen auch Zusammenhänge der Werte untereinander sowie eine naturheilkundlich ausgerichtete Interpretation geben.
Ein wichtiger Hinweis: Leider verfallen Therapeuten mitunter dem Trugschluß, daß ein Laborwert mehr ist als ein Hinweis, ein Baustein auf dem Weg zu einer Diagnose oder bei der Überwachung des Krankheitsverlaufs.
Beginnen Sie keine Behandlung und geben Sie kein Geld für teure Medikamente oder Mittel aus dem Nahrungsergänzungsbereich aus, nur um einen anscheinend aus dem Referenzbereich abgewichenen Wert wieder zu normalisieren. Die meisten Laborwerte können nur im Zusammenhang mit anderen Werten und einer ganzheitlichen Diagnostik verstanden und betrachtet werden.
Eine Behandlung darf nie nur darauf abzielen, bestimmte Werte wieder in den Referenzbereich zurückzubringen. Es muß immer der ganze Mensch und nie nur ein Teilaspekt der Gesundheit behandelt werden.
Wann und warum sind Bestimmungen von Laborwerten sinnvoll?
Laborwerte können wertvolle Hinweise auf den Zustand des Körpers zum Zeitpunkt der Abnahme von Blut, Urin und anderen Proben sein.
Laborwerte können die Diagnose stützen und den Therapeuten bei der Auswahl bestimmter Behandlungen oder Medikationen unterstützen.
Im gesunden Körper befindet sich der Stoffwechsel im Gleichgewicht. Durch eine wie auch immer geartete Erkrankung kann dieses Gleichgewicht gestört werden, die entsprechenden Laborwerte liegen dann außerhalb eines bestimmten Normbereiches.
Generell sind Laborwerte immer nur Momentaufnahmen. Sie geben Auskunft darüber, welche Stoffe gerade in welchen Mengen im Körper unterwegs sind. Sie sind ständiger Veränderung ausgesetzt und diversen Einflüssen und Faktoren unterworfen. Auch deswegen dürfen Laborwerte nur im Zusammenhang bewertet werden.
Einfluß auf Laborwerte haben z.B. folgende Faktoren:
- Geschlecht
- Alter
- Ernährung
- Psychische Belastungen
- Tagesrhythmus
- Medikamente
- Körperhaltung
Normalwerte
Um Laborwerten eine Bedeutung zu geben, sollte erst einmal geklärt werden, wie die Werte bei einem repräsentativen Querschnitt durch die gesunde Bevölkerung aussehen.Erst dann kann rechnerisch ein so genannter Norm- oder Referenzbereich ermittelt werden, in dem aller Voraussicht nach die Werte der meisten gesunden Menschen liegen werden. Es gibt aber keine allgemeingültige Aussage darüber, ob ein Wert „krank“ bedeutet.
Bei manchen Laborwerten kommt es auch nur darauf an, festzustellen, ob der gesuchte Stoff vorhanden (positiv) oder nicht vorhanden (negativ) ist.
Was ist eigentlich normal an Normalwerten?
Der Begriff Normalwert ist eigentlich missverständlich, da letztlich niemand festlegen kann, was denn nun „normal“ ist. Deswegen spricht man heute im allgemeinen nicht mehr von „Normalwert“, sondern von „Referenzwert“.
Normal- und Referenzwerte sind auch abhängig von den speziellen Untersuchungsmethoden des Labors, welches die Bestimmungen durchführt.
In der medizinischen Literatur werden häufig Referenzwerte aus dem Standardwerk „Labor und Diagnose“ von Prof. Dr. Lothar Thomas verwendet.